So, genug jetzt mit der Plastiktüte. Ich mache mich lächerlich. Sitze hier im Dreck, versteckt zwischen zwei Foodtrucks und spiele grundlos Panik. «Es tut mir leid.»
Autor: Janine
So long, good night
Zu schön ist deine Dunkelheit, zu verlockend der Gedanke, meine Tage im Bett zu verbringen. Begraben unter tausend Decken, meinen heissen Kopf an deine kalte Schulter gelegt.
Zwischenwelt
Das Einzige, was ich tun kann, ist durchhalten. Brav sein. Essen, trinken, schlafen. Überleben, bis die ganze Scheisse vorbei ist. Ich wieder da bin, zusammen mit den anderen am Ufer stehe.
Hasen im Kinderwagen
Es tut mir leid. Dass ich mich für dich geschämt habe. Du mit der ganzen Scheisse alleine warst. Ich habe mir oft vorgestellt, wie du mich in der Psychiatrie besuchst. Aber es ist zu spät.
Kein Kommentar
Mir wurde beigebracht, es sei wichtig, wie der eigene Körper für andere aussieht. Dass alle das Recht haben, mich zu beurteilen und ich das akzeptieren muss. Fett, knochig, kurvig, geil.
Wenn du dann am Boden bist
Ich werde wieder klar und merke plötzlich, wie scheisse das ist. Das alles hier. Diese verdammte Apotheke, die Medikamente «die mit dem Regenbogen!» und ich, weil ich sie wieder will.
Was ich dir noch sagen wollte
Ich weiss, ich weiss. Briefe an sich selbst zu schreiben, ist sehr klischeehaft. Aber hätte mein 17-jähriges Ich das lesen können, wäre vieles besser gewesen. Oder nicht. Who knows.
Mein Anker
Wenn ich nachmittags so tat, als würde ich schlafen, hast du dich auf mein Bett gesetzt. Es war wahnsinnig nervig. Und wichtig. Wärst du nicht gewesen, ich würde da heute noch liegen.
Sei ruhig, bleibe ruhig…
«Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind…» Die Tränen rinnen einfach aus meinen Augen, ich kann nichts tun. Fuck. Verdammter Erlkönig. Wieder kriege ich es nicht hin.
Wie man sich bettet, ach, ihr wisst schon…
Aber da ist noch immer dieses Bett, das uns repräsentiert. Es wird nie mehr ganz sein. Würde man es verkaufen, müsste man sowas wie «leichte Gebrauchsspuren» drunter schreiben.